Edelmetall Silber - von Goldankauf Rosendorfer, Karlsruhe

 

Edelmetall: Silber
Chemisches Symbol Ag (Argentum)
Ordnungszahl 47
Dichte 10,50 Gramm/Kubikzentimeter
Schmelzpunkt 961,78 °C
Siedepunkt 2.162 °C

 

Silber

Im Griechischen wurde das Silber mit dem Wort „argyros“ (glänzend) bezeichnet, davon wiederum ist der lateinische Begriff „argentum“ abgeleitet. Das deutsche Wort „Silber“ stammt vermutlich von der althochdeutschen Bezeichnung „silabar“ ab, das wahrscheinlich auf das assyrische Wort „sirapiim“ (weißes Metall) zurückgeht. In der alchimistischen Tradition war das Silber mit der Mondgöttin „Luna“ verbunden, als Symbol benutzte man einen Halbmond. Die alten Ägypter nannten das Edelmetall „hat“ (weißer Glanz).

 

Physikalische Eigenschaften von Silber

Silber ist ein weiß glänzendes, weiches und dehnbares Metall aus der ersten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Es besitzt von allen Metallen die höchste Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität. Nach Gold ist es das dehnbarste aller Metalle, es lässt sich zu dünnen Drähten ziehen und zu sehr dünnen bläulichgrün durchscheinenden Folien (Blattsilber) auswalzen. Geschmolzenes Silber ist in der Lage, das Zwanzigfache seines Volumens an Sauerstoff aufzunehmen, der beim Abkühlen und Erstarren unter spratzenden Geräuschen wieder abgegeben wird. Silber bildet mit fast allen Metallen Legierungen, ausgenommen Eisen und Cobalt.

 

Chemische Eigenschaften von Silber

Silber ist relativ reaktionsträge, es ist jedoch deutlich reaktionsfreudiger als Gold. Es reagiert bei Raumtemperatur nicht mit dem Sauerstoff der Luft, erst bei einer Temperatur von mehr als 300 Grad und hohem Sauerstoffdruck bildet sich Silberoxid. Da Luft in geringer Konzentration Schwefelwasserstoff enthält, der das elementare Silber zu Silbersulfid oxidiert, läuft eine Silberoberfläche im Lauf der Zeit typischerweise schwarz an. Das Metall wird von oxidierenden Säuren wie Salpetersäure leicht angegriffen, von nichtoxidierenden wie Salzsäure hingegen nicht. Bei einer Temperatur von mehr als 80 Grad Celsius reagiert Silber heftig mit Chlor, bei Raumtemperatur bildet sich eine Silberchloridschicht. Von Ätzalkalien wird das weiß glänzende Metall nicht angegriffen. Da Silberverbindungen lichtempfindlich sind, werden sie dunkel in braunen Flaschen verwahrt. Silberacetat, Silberfluorid und Silbernitrat sind in Wasser löslich, während Silberbromid, Silbercarbonat, Silberchlorid, Silbercyanid, Silberjodid, Silberoxid, Silberphosphat und Silbersulfid in Wasser nicht oder nur schwer gelöst werden können.

 

Vorkommen von Silber

Silber ist relativ selten, wenn auch bei Weitem nicht so rar wie Gold oder Platin. In der Rangfolge der Elementhäufigkeit in der Erdkruste nimmt es Rang 67 ein. Silber ist etwa 20-mal häufiger als Gold. Das Metall kommt in der Natur sowohl gediegen als auch in Form von Silbererzen und silberhaltigen Erzen vor. Gediegen ist es in Form von Körnern, Klumpen, Blättchen oder verästelten Geflechten zu finden. Um abbauwürdig zu sein, müssen mindestens 500 Gramm Silber in einer Tonne Gestein enthalten sein. Ein Großteil des produzierten Silbers fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle wie Kupfer, Blei, Gold oder Zink an. Nur etwa ein Viertel wird in Bergwerken aus Silbererzen gewonnen, der restliche Anteil geht auf das Recycling zurück. Die größten Silberproduzenten der Welt sind Peru, Mexiko, China, Chile, Australien, USA, Polen und Kanada.

 

Verwendung von Silber

Silber ist aufgrund seiner Materialeigenschaften das meistgenutzte Edelmetall. Es wird traditionell als Münzmetall verwendet und wegen seines schönen silbrig weißen Glanzes zur Herstellung von Schmuck und Tafelbesteck. Da Silber relativ weich ist, werden ihm Metalle wie Kupfer, Zink oder Nickel hinzulegiert. Gebrauchsgegenstände werden in der Regel aus Silber-Kupfer-Legierungen hergesellt. Seine industriellen Anwendungen sind vielfältig. Es dient aufgrund seiner Beständigkeit und seiner hervorragenden Leitfähigkeit u.a. zur Produktion von elektrischen Kontakten, elektronischen Bauteilen, chemischen Apparaten, Spiegeln, Thermogefäßen, Katalysatoren und Batterien. Seine früher große Bedeutung für Fotopapiere und -filme ist im Zeitalter der digitalen Fotografie stark rückläufig. Auch in der Medizin findet Silber Anwendung, z.B. für Dentallegierungen oder Arzneimittel. Silber besitzt eine antiseptische Wirkung und wird daher genutzt, um Trinkwasser zu entkeimen. In der Kosmetik dient es zur Herstellung von Salben. Über einem Grenzwert von etwa 60 Milligramm wirkt Silber toxisch auf den menschlichen Organismus, eine Dosis von 1,5 bis 6 Gramm ist tödlich.

 

Handel mit Silber

Das wichtigste Anlagemetall ist Gold, gefolgt von Silber. Im Unterschied zum Gold besitzt Silber aufgrund seiner Materialeigenschaften einen hohen Nutzen für technische Anwendungen. Ebenso wie Gold dient es darüber hinaus seit der Antike als Material zur Herstellung von Silberschmuck und von Silbermünzen. Da Silber zu einem hohen Anteil unwiederbringlich verbraucht wird, ist im Gegensatz zu den anderen Anlagemetallen Gold, Platin und Palladium nicht bekannt, wie viel Silber in der Geschichte gefördert wurde. Traditionell hatte Silber eine große Bedeutung als Münzmetall, es wurde jedoch nicht in so hohem Maß wie Gold zur Deckung von Währungen benutzt. In Form von Silberbarren und Silbermünzen dient das Edelmetall als Wertanlage. Wieviel Silber sich im Besitz von Zentralbanken befindet, ist unbekannt. Ein Großteil des jährlichen Silberbedarfs geht auf das Konto der Industrie, etwas weniger als ein Drittel wird von Herstellern von Silberschmuck und Silberwaren nachgefragt. Ein kleiner Teil fließt in Silber-ETFs und die Prägung von Silbermünzen.

Mit der Etablierung des Goldstandards in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verzeichnete das Silber in der Folge einen kontinuierlichen Wertverlust, der in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts seinen Tiefpunkt erreichte. In den siebziger Jahren stieg der Silberpreis von etwa zwei auf knapp 50 US-Dollar je Feinunze im Jahr 1980. In höherem Ausmaß als Gold diente Silber als Objekt von Spekulationen. Immer wieder gab es Versuche, den Silberpreis zu manipulieren. Nach seinem Hoch 1980 brach der Silberpreis ein und bewegte sich mehr als 20 Jahre lang auf einem Niveau von etwa fünf US-Dollar je Feinunze. Erst gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts folgte der Silberpreis dem Goldboom und übertraf 2010 nach 30 Jahren wieder die Marke von 30 US-Dollar je Feinunze. Namhafte Anlage-Silbermünzen sind u.a. Wiener Philharmoniker (Österreich), Maple Leaf (Kanada), Silver Eagle (USA) und Libertad (Mexiko).

 

Geschichte des Silbers

Nach Kupfer und Gold war Silber wahrscheinlich das dritte Metall, das von Menschen verarbeitet und genutzt wurde. Seine Verwendung reicht ins fünfte Jahrtausend v.Chr. zurück, wie Funde im südlichen Irak belegen. Im dritten vorchristlichen Jahrtausend war Silber in Mesopotamien wertvoller als Gold, hier wurden aus Silber kleine Statuen und kultische Gefäße gefertigt. Die Hethiter gewannen Silber aus Bleierz. Im Altertum lagen die größten Vorkommen in Südspanien, Kleinasien und Griechenland. Das Silber der alten Griechen stammte aus Laurion, etwa 50 Kilometer südlich von Athen auf der Halbinsel Attika, wo man es aus Bleierz gewann. Der Silberreichtum des römischen Imperiums ging vor allem auf die reichen Vorkommen in Spanien zurück. Im elsässischen Markirch wurde ab dem 8. Jahrhundert Silber zutage gefördert.

Im mittelalterlichen Europa gab es Lagerstätten in verschiedenen Teilen Deutschlands, in Tirol sowie in Böhmen und Mähren. Die Vorkommen in Deutschland lagen im Harz bei Goslar, in Waldeck-Frankenberg, am Donnersberg in der Pfalz, im Thüringer Wald bei Ohrdruf, im sächsischen Freiberg und im Erzgebirge sowie im südlichen Schwarzwald. Das weitaus meiste Silber wurde in dieser Ära in Schwaz in Tirol gewonnen, von wo zeitweise bis 80 Prozent des Silbers stammten. Nach der Entdeckung Südamerikas brachten die Spanier im 16. und 17. Jahrhundert große Mengen Silber nach Europa, u.a. aus den reichen Vorkommen im bolivianischen Potosí. Auch Japan war im 16. Jahrhundert ein großer Silberproduzent. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Russland große Silberlagerstätten ausgebeutet.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen die USA und Australien als große Silberproduzenten hinzu. Nach der Etablierung des Goldstandards etwa 1870 sank die Bedeutung des Silbers als Münzmetall. Da das Silberangebot sehr stark angestiegen war, ging der Wert des Silbers zurück. Durch die Produktion von rostfreiem Stahl Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Silber auch bei der Herstellung von Gebrauchsgegenständen zunehmend verdrängt. Lange Zeit spielten Silberverbindungen eine herausragende Rolle für die Fotografie, ehe durch die Verbreitung der digitalen Technik ab Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts das weiß glänzende Edelmetall an Bedeutung verlor. Da Silber als Rohstoff eine wichtige Basis für industrielle Anwendungen bildet, ist die Silbernachfrage im Steigen begriffen.

 

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