Palladium - Goldankauf Rosendorfer Karlsruhe
Edelmetall: Palladium | |
Chemisches Symbol | Pd |
Ordnungszahl | 46 |
Dichte | 12,02 Gramm/Kubikzentimeter |
Schmelzpunkt | 1.554,9 °C |
Siedepunkt | 2.963 °C |
Platinmetall: Palladium
Die Entdeckung des Palladiums gelang 1803 dem britischen Arzt und Chemiker William Hyde Wollaston (1766-1828), nachdem er Platin in Königswasser gelöst hatte. Nach Scheidung des Platins konnte er aus der restlichen Lösung Palladium gewinnen. Wollaston benannte das neue chemische Element nach dem Asteroiden Pallas, der 1802 entdeckt worden war.
Physikalische Eigenschaften von Palladium
Palladium ist ein silberweißes, hartes und dehnbares Edelmetall aus der achten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Ebenso wie Platin, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium gehört es zur Gruppe der Platinmetalle. Es zeigt in seinem chemischen Verhalten große Ähnlichkeit mit Platin. Es besitzt eine größere Härte als Platin, seine Dichte ist jedoch wesentlich geringer, sein Schmelzpunkt deutlich niedriger. Palladium lässt sich leicht bearbeiten und kann wie Gold zu dünnen Folien gewalzt werden. Physikalisch tritt das Metall in verschiedenen Formen auf: kompakt, fein verteilt in einem anderen Medium, schwammförmig oder als feines schwarzes Pulver.
Chemische Eigenschaften
Palladium ist von allen Platinmetallen das unedelste. Das heißt, es ist das reaktionsfreudigste und legierungsfähigste Metall aus dieser Gruppe. Während es von Salzsäure und Schwefelsäure kaum angegriffen wird, ist es als einziges Platinmetall in konzentrierter Salpetersäure löslich. Auch in Königswasser löst es sich. Von Alkalioxiden und Peroxiden wird es ebenfalls angegriffen. Des Weiteren geht Palladium chemische Verbindungen u.a. mit Schwefel, Phosphor, Selen, Tellur, Arsen und Bismut ein. Bei einer Temperatur von mehr als 500 Grad Celsius reagiert das Metall mit reinem Chlor zu Palladium(II)-chlorid, mit Schwefel zu Palladium(II)-sulfid, und mit reinem Sauerstoff verbindet es sich in rotglühendem Zustand zu Palladium(II)-oxid.
Die meisten Palladiumverbindungen sind farbig und können nicht in Wasser gelöst werden. Die herausragende Eigenschaft von Palladium ist seine Fähigkeit, große Mengen Wasserstoff zu absorbieren. Von allen chemischen Elementen besitzt es die größte Absorptionsfähigkeit für Wasserstoff. Dieses Phänomen wurde von dem britischen Chemiker Thomas Graham 1869 entdeckt. Palladium ist bei Raumtemperatur in der Lage, das 900-fache seines Volumens aufzunehmen, Palladiummohr das 1200-fache und in Form von Kolloiden vorliegende Palladiumlösungen sogar das 3000-fache.
Vorkommen
Palladium zählt zu den sehr seltenen Elementen. In der Rangfolge der Elementhäufigkeit in der Erdkruste nimmt es Position 71 ein. In der Natur kommt das Metall meist in Gesellschaft mit anderen Platinmetallen vor, häufig in Eisen-, Nickel-, Chrom- und Kupfererzlagerstätten. In früheren Zeiten wurde Palladium in elementarer und in legierter Form in Seifenablagerungen von Flüssen in Russland, Australien, Äthiopien und auf dem amerikanischen Kontinent gefunden; diese Vorkommen sind jedoch längst ausgebeutet. Heute stammt das Metall überwiegend aus Nickel- und Kupfererzen. Die größten Palladiumproduzenten sind Russland, Südafrika, USA und Kanada. Bedeutende Lagerstätten sind Sudbury im kanadischen Bundesstaat Ontario, das mittelsibirische Norilsk in Russland und vor allem das Merensky Reef in der südafrikanischen Provinz Transvaal.
Verwendung des Edelmetalls
Palladium wird in fein verteilter Form auf Trägermaterialien als Katalysator zum Hydrieren eingesetzt. In Legierungen mit Gold, Silber und Platin wird es zur Schmuckherstellung verwendet. In geringem Umfang werden aus Palladium auch Münzen produziert, z.B. gibt es eine Palladiumausgabe der kanadischen Anlagemünze Maple Leaf. Technische Anwendungen für Palladium-Gold-Legierungen sind u.a. Spinndüsen für Maschinen der Textilindustrie, Schreibfedern und als Legierungsbestandteil in der Zahnmedizin. In Elektronik und Elektrotechnik werden Palladium-Gold- und Palladium-Silber-Kupfer-Legierungen als Kontaktmetalle und als Elektroden in Brennstoffzellen verwendet. Da es kostengünstiger ist, verdrängt Palladium bei der Herstellung von Abgaskatalysatoren in der Automobilindustrie zunehmend das Platin. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind die Produktion von Tiegeln und feinen Folien.
Handel mit Palladium
Ebenso wie Gold, Silber und Platin ist Palladium ein Anlagemetall, jedoch ist der Palladiummarkt kleiner als der Goldmarkt, der Silbermarkt und der Platinmarkt. Der Palladiumpreis stieg in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre kontinuierlich und erreichte im Jahr 2000 einen Wert von mehr als 1.000 US-Dollar je Feinunze, eher in weniger als drei Jahren unter 200 US-Dollar fiel. Im Zuge der Finanzkrise 2008 erlebte Palladium im Gegensatz zum Goldpreis und zum Silberpreis einen deutlichen Kursrückgang, ist seither jedoch wieder im Steigen begriffen. 2010 verzeichnete Palladium mit einem Wert von etwa 97 Prozent von allen Edelmetallen die höchste Steigerungsrate. Weder der Goldpreis noch der Silberpreis, noch der Platinpreis konnten einen derart hohen Zuwachs verzeichnen. Palladium spielt bei der Herstellung von Schmuck und Münzen eine geringere Rolle als Gold, Silber und Platin, es gibt jedoch Palladiummünzen und Palladiumschmuck. Von der kanadischen Anlage-Goldmünze Maple Leaf werden nicht nur Ausgaben in Silber und Platin, sondern auch in Palladium geprägt.