Edelmetall Rhenium - Goldpreis-Goldankauf Rosendorfer, Karlsruhe
Edelmetall: Rhenium | |
Chemisches Symbol | Re |
Ordnungszahl | 75 |
Dichte | 21,02 Gramm/Kubikzentimeter |
Schmelzpunkt | 3.186 °C |
Siedepunkt | 5.596 °C |
Rhenium
Rhenium wurde 1925 von den deutschen Chemikern Walter Noddack (1893-1960), Ida Tacke (1896-1978) und Otto Berg (1873-1939) in einem Labor der Firma Siemens & Halske in Berlin entdeckt, das Element konnte im Röntgenspektroskop in den Mineralen Columbit und Tantalit nachgewiesen werden. Das neu entdeckte Element wurde nach „Rhenus“ benannt, dem lateinischen Namen des Rheins. Das Ehepaar Noddack und Tacke produzierte 1926 zwei Milligramm reines Rhenium. 1928 schafften sie es, aus 660 Kilogramm Molybdänglanz ein Gramm fast reines Rhenium herzustellen. Die Unterscheidung von Edelmetallen und Halbedelmetallen ist bis zu einem gewissen Grad willkürlich, in mancher Literatur wird Rhenium nicht zu den Edelmetallen gezählt.
Physikalische Eigenschaften
Rhenium ist ein silbergraues, sehr hartes Edelmetall aus der siebten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Rhenium besitzt eine sehr hohe Dichte, die nur von den Platinmetallen Osmium, Iridium und Platin übertroffen wird. Nach Wolfram hat es den zweithöchsten Schmelzpunkt von allen chemischen Elementen und von allen Metallen den höchsten Siedepunkt.
Chemische Eigenschaften des Edelmetalls
Bei Raumtemperatur reagiert Rhenium nicht mit Stoffen aus der Umgebung. Nur bei erhöhten Temperaturen geht das Element mit Sauerstoff sowie mit Fluor, Chlor und Schwefel chemische Verbindungen ein. Rhenium ist in nichtoxidierenden Säuren wie Salzsäure nicht löslich, in oxidierenden Säuren wie Schwefelsäure oder Salpetersäure hingegen löst es sich. Rhenium ähnelt von seinen chemischen Eigenschaften dem Mangan, ist jedoch deutlich beständiger und edler. Die meisten Rheniumverbindungen besitzen einen Farbton.
Vorkommen
Rhenium ist ein sehr seltenes Element; in der Rangfolge der Elementhäufigkeit in der Erdkruste liegt es auf Position 79. Es kommt nicht in gediegener Form vor, sondern gebunden in Erzen, vor allem in Molybdän- und Kupfererzen. Außerdem ist es in minimalen Mengen in Platin-, Uran- und Manganerzen sowie in Gadolinit, Columbit und Alvit anzutreffen. Die im Handel gängigsten Rheniumverbindungen sind Perrheniumsäure und Kaliumperrhenat. Die größten Vorkommen liegen an der Westküste des amerikanischen Kontinents in Kanada, den USA und Chile. Weitere Rheniumproduzenten sind China, Russland und Deutschland.
Verwendung
Rhenium wird in reiner Form oder legiert u.a. für Spiegel, Glühdrähte und elektrische Kontakte verwendet, zudem bei der Produktion von Flugzeugtriebwerken, Röntgen- und Elektronenröhren, Thermoelementen, Massenspektrometern, Elektroden, Elektronikteilen, Füllfederspitzen und für galvanische Überzüge bei Schmuckstücken. Außerdem wird es zur Härtung von Legierungen eingesetzt, z.B. zusammen mit Platin, Molybdän und Wolfram; diese Legierungen nutzt man beim Turbinenbau und in der Raketen- und Raumfahrttechnik. Als Katalysator verwendet man eine Wolfram-Rhenium-Legierung bei der Produktion von bleifreiem Benzin. Platin-Rhenium-Legierungen werden als Katalysatoren bei der Erdölraffination (Rheniforming) eingesetzt. Rhenium verbessert in Legierungen die Hitzebeständigkeit und die Beständigkeit gegenüber chemischen Reaktionen. 1929 schuf der deutsche Chemiker Wilhelm Veit ein Verfahren, mit dem Rhenium aus Rückständen von Mansfelder Kupferschiefer industriell hergestellt werden konnte.
Handel
Die Anlagemetalle Gold und Silber sind in Form von Barren, Münzen und Schmuck leicht zu kaufen und auch wieder zu verkaufen. Bei seltenen Sondermetallen wie Rhenium ist das nicht möglich, denn es herrscht kein standardisierter Markt. Der Rheniummarkt ist sehr eng, Privatanleger haben hier nicht so leicht Zugang wie etwa bei den Anlagemetallen Gold, Silber, Platin und Palladium. Inflationsbereinigt sank der Rheniumpreis von 1959 bis 1998 von etwa 7.000 auf ca. 1.000 US-Dollar je Kilogramm, verzeichnete aber ab 2005 wieder einen Anstieg. 2008 erreichte der Kurs mit einem Wert von etwa 11.500 US-Dollar je Kilogramm seinen Höchststand.
Während der Goldpreis und der Silberpreis als Folge der Finanzkrise 2008 keinen gravierenden Einbruch erlebten, sank der Rheniumpreis infolge der weltwirtschaftlichen Probleme beträchtlich, erreichte jedoch gegen Ende 2009 seinen Boden bei einem Niveau von ca. 4.500 US-Dollar je Kilogramm. Während der Goldpreis und der Silberpreis in der Tagespresse abgedruckt werden, muss man den Rheniumpreis erst recherchieren. Handelbare Rheniumbarren sind nicht in Umlauf, Rheniumschmuck wird nicht hergestellt. Während die kanadische Anlage-Goldmünze Maple Leaf auch in Silber, Platin und Palladium geprägt wird, gibt es keine Rheniumprägung der Maple-Leaf-Münze.